Perle mit Seele als Erinnerung: Jesse und Marko begleiten Nicole

Mit 18 Jahren klagt Jesse über Bauchschmerzen – kurze Zeit später erhält er die Diagnose Hodenkrebs. Trotz Chemotherapien und Operationen verschlechtert sich sein Zustand zunehmend. Und doch kämpft Jesse weiter. Er ist überzeugt, dass er es schaffen wird – und spendet seiner Mama Trost, obwohl er selbst leidet.

„Mama, ich muss dir was erzählen: Ich war da, wo wir alle mal hinkommen.“

„Ja, erzähl mir mehr darüber.“

„Ich habe mich von der Oma verabschieden können. Mama, falls dir mal irgendwas passiert, brauchst du dich nicht davor zu fürchten – es ist so wahnsinnig schön und hell dort.“

Nach dieser Meditation kehrt Jesse ins Leben zurück – seine Zeit ist noch nicht gekommen. Doch die Hoffnung auf Heilung liegt nur noch in einer Hochdosis-Therapie. Eine Chance, die sich nicht erfüllt.

Jesse erkrankt an einer Lungenentzündung und die Ärzte versetzen ihn in einen Tiefschlaf. Einige Zeit zuvor hatte er zu Nicole gesagt:

„Mam. Ich will schlafen, munter werden, gesund sein und heimgehen.“ Damals dachte Nicole an das Zuhause auf Erden. Erst viel später erkennt sie, was er wirklich gemeint hat: das Heimgehen ins Licht.

Nach einer langen, schmerzvollen Zeit verstirbt Jesse mit nur 20 Jahren – im Kreis seiner Familie. Danach kommen seine Freunde, um sich persönlich von ihm zu verabschieden. Auch Hund Spiky ist an seiner Seite – und leckt ihm zum Abschied noch einmal über das Gesicht.

Erst nachdem Jesse gestorben ist, erfährt die Familie, dass aus Asche oder Haaren ein Erinnerungsschmuck gefertigt werden kann. Doch möchte Nicole ihren Sohn nicht kremieren – er selbst hat oft über brennende Schmerzen gesprochen.

Durch die Chemotherapien hat Jesse keine Kopfhaare mehr. Gemeinsam mit dem Bestatter findet die Familie dennoch eine Lösung: Sie nehmen ihm vorsichtig einige Haare von den Beinen ab. Für einen Edelstein reicht die Menge nicht – für mehrere Perlen mit Seele aber doch.

Gemeinsam mit einem Mitarbeiter von Mevisto, der die Familie persönlich kennt, entsteht so eine funkelnde Erinnerung: Jesses Haare werden zur Perle mit Seele. Zu etwas, das bleibt – ganz nah, ganz ruhig, ganz bei ihnen.

Die Eltern, die Geschwister, Freunde und auch Onkel Marko tragen Jesse nun immer bei sich – als Kette oder als Armband.

Nicoles Tochter greift instinktiv nach ihrem Erinnerungsschmuck, wenn sie nervös ist – und spürt dadurch Halt. Und Nicoles zweiter Sohn hebt beim Fußballspielen kurz den Blick zum Himmel – ein stiller Gruß an seinen Bruder. Auch Jesses Freunde tragen ihre Armbänder noch heute – leise, selbstverständlich, verbunden.

Was danach folgt, ist für Nicole ein tiefer Fall: Ihr Boden bricht weg. Gedanken über den Sinn des Lebens und über das, was danach kommt, rauben ihr die Kraft. Ein Jenseitskontakt mit Jesse hilft ihr, wieder Licht zu finden. Und neuen Atem zu schöpfen.  

Ein Jahr später steht die Berghütte, die die Familie eigentlich für Jesse gebaut hätte, kurz vor der Fertigstellung. Onkel Marko verewigt dort sogar Zeichnungen von seinem Neffen. „Es fehlt nur noch ein Bild da hinten, sonst ist es fertig“, sagt er.

Er und Nicoles Mann verbringen den Abend bei der Nachbarhütte und schlafen auf der Alm. Nicole gönnt den beiden diese Nacht und schaltet ihr Handy lautlos. Und sie wird kurze Zeit später durch das Martinshorn der Feuerwehr geweckt.

Nach vier Stunden finden die Feuerwehrleute Marko – verstorben bei einem Unfall. Ein Moment, der sich für Nicole anfühlt wie ein Déjà-vu: Wieder biegt der Leichenwagen in die Straße. Wieder steht alles still.

Im ersten Moment ist da Wut. Wut auf ihren Bruder, der gerade jetzt geht – und sie mit all dem zurücklässt, was noch offen war.

Dann folgt die Trauer. Die tiefe, trostlose Trauer.

Nicole legt Marko vor der Beerdigung das Armband von Jesse um – das er beim Arbeiten immer abnahm, um es zu schützen.

Später erfährt die Familie bei einem weiteren Jenseitskontakt: Es war Jesse, der Marko nach seinem Unfall abgeholt hat. Und der Übergang für ihn war wohl ein leichter.

Auch Marko bekommt seinen Platz an Nicoles Herzen. Seine Haare als zweite Perle mit Seele an einer Kette.

Und Nicole weiß: Ihre Männer sind bei ihr. Nicht nur im Herzen. Sondern auch am Herzen. Und die beiden sind zusammen – da oben, wo alles hell und leicht ist.

„Es waren die beiden, die mir den Glauben gegeben haben, dass es weitergeht“, sagt Oma, die noch im selben Jahr verstirbt.

Das Leben ist nicht mehr dasselbe. Nein, es ist vollkommen aus dem Gleichgewicht geraten. Und doch findet Nicole langsam einen neuen Weg – einen, auf dem sie die Trauer in Liebe und Dankbarkeit verwandeln kann. Nicht, weil es leicht ist. Sondern weil es anders nicht weitergeht.

Auch sie kennt dunkle Tage. Tage, an denen alles zu viel ist. Und dennoch: Sie lebt wieder. Sogar bewusster als je zuvor.

Für sie ist jetzt ein Mensch, der sie gerade braucht, wichtiger als der Wäscheberg. Denn:

Wäsche bleibt. Augenblicke vergehen.

Und manchmal spürt sie plötzlich etwas. Eine Wärme. Eine Welle aus Licht und Liebe.

Dann weiß Nicole:

Ihre Männer sind da. Jesse. Marko. Für immer.

Die Perle mit Seele ist mehr als ein Andenken – sie ist ein tragbares Symbol der Nähe. Gefertigt aus Haaren oder Asche funkelt sie ganz nah an den Herzen.

Für Nicole wurde sie zum Symbol der Nähe, der Dankbarkeit und des Weiterlebens – mit einer tiefen Verbindung zu ihren Liebsten. 

Hier erfährst Du mehr über die Perle mit Seele.