9 Fakten über den Tod

Atemberaubende Natur, persönliche Meisterleistungen, familiäre Höhepunkte – all das sind Dinge, über die wir gerne sprechen. Der Tod gehört hingegen nicht dazu. Er steht im puren Kontrast zum blühenden Leben und wird im Alltag daher weitgehend ausgegrenzt. Zudem haftet ihm etwas Dunkles an und wir assoziieren ihn mit negativen Gefühlen rund um Abschied, Schmerz und Trauer.

Doch es macht Sinn, sich auch zu Lebzeiten bereits damit zu beschäftigen – das Thema Vorsorge kann nie früh genug angegangen werden. Zum einen, um das eigene Begräbnis zu planen und so die Hinterbliebenen zu entlasten. Zum anderen, um ein Testament aufzusetzen und so festzulegen, was nach dem Tod mit Habseligkeiten geschehen soll. Aber auch abseits dieser wichtigen Vorbereitungen kann es faszinierend sein, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, denn es gibt jede Menge interessante Fakten rund um den Tod. Wir haben neun davon gesammelt: 
 

Sterben im Sekundentakt: Pro Sekunde sterben weltweit im Schnitt zwei Menschen. Übertragen auf das kleine Land Österreich bedeutet das: Hierzulande kommt es durchschnittlich alle fünf Minuten zu einem Todesfall. Die gute Nachricht: Jede Sekunde werden weltweit auch vier Kinder geboren. Für Österreich bedeutet dies wiederum: Alle sechs Minuten erblickt ein neuer Erdenbürger das Licht der Welt.
 

Skurrile Bilder: Totenbilder und Partezetteln sind untrennbar mit unserer westlichen Kultur verbunden. Dafür werden in der Regel Fotos verwendet, die den Verstorbenen noch lebend zeigen. Anders ging es im 19. Jahrhundert zu: Fotografien lösten damals sukzessive Malereien ab und etablierten sich als raschere und authentischere Möglichkeit, Verstorbene in Erinnerung zu behalten. Da zu jener Zeit insbesondere Totgeburten und Todesfälle bei Kindern noch sehr oft vorkamen, waren diese postmortal hergestellten Aufnahmen oft die einzigen Bilder dieser Familienmitglieder. Das Skurrile daran: Anfangs wurden die Personen dabei so lebensecht wie möglich dargestellt, mit Accessoires wie Spielzeug oder Haarschmuck. Erst später wurden sie in offene Särge gelegt und mit Blumen geschmückt.
 

Geisterhaftes Seufzen: Stirbt ein Mensch, so kann es sein, dass der Körper selbst danach noch ein kurzes Seufzen oder Stöhnen von sich gibt. Der Grund? Manchmal befinden sich noch Luft und Gase in der Leiche, die durch den Rachen oder die Nase entfleuchen und dabei die Stimmbänder zum Vibrieren bringen. Ein gruseliger Gedanke, oder?
 

Kleine Helferlein: Dass Insekten wichtig für den Garten sind – das wissen wir. Sie spielen aber auch eine essenzielle Rolle beim Aufklären von Morden. Denn Gerichtsmediziner können anhand der kleinen Krabbeltiere, die sich in und rund um eine Leiche angesammelt haben, und deren Entwicklungsstadium, ziemlich genau sagen, wann jemand gestorben ist. So zählen Schmeißfliegen zu den ersten Insekten, die einen toten Körper besiedeln. Sie legen kurz darauf ihre Eier ab, aus denen wiederum Larven heranwachsen. Nach zwei bis drei Tagen treten Kurzflügelkäfer in Erscheinung, nach ein paar Wochen Schwingfliegen und nach einigen Monaten schließlich Speckkäfer.
 

Tot oder nicht tot: Einer der wohl skurrilsten Fakten über den Tod ist folgender: Es gibt Menschen, die der leidvollen und wahnhaften Überzeugung sind, schon tot zu sein, gerade in diesem Augenblick zu verwesen oder inexistent zu sein. Diese Erkrankung wird als Cotard-Syndrom bezeichnet, benannt nach dem französischen Neurologen Jules Cotard. Betroffene negieren dabei die Existenz der Seele, des Körpers oder der Organe und die Krankheit steht oft mit psychischen Leiden wie Depressionen, Psychosen oder Schizophrenie in Zusammenhang.

Überdosis Wasser: Wasser ist Leben, heißt es. Und genug zu trinken, ist daher lebenswichtig. Doch es ist tatsächlich möglich, an einer Überdosis Wasser zu sterben. Die gute Nachricht: Über den Tag verteilt kann ein gesunder erwachsener Mensch ohne Probleme bis zu 10 Liter Wasser verwerten. Doch wer dem eigenen Körper innerhalb kürzester Zeit zu viel davon zumutet, überfordert die Nieren und bringt den Salzhaushalt durcheinander. Bei einer Hyponatriämie, also einer Wasservergiftung, kommt es sodann zu Übelkeit, Erbrechen, Konzentrationsschwäche, Schwindel, Schweißausbrüchen, Atembeschwerden und extremer Müdigkeit. Und das alles kann letztendlich zum Tod führen.
 

Vom Menschen zur Erde: Wie lange es dauert, bis eine Leiche komplett verwest ist, hängt maßgeblich von der Umgebung ab – und dabei allen voran von Sauerstoff, Wasser und Temperatur. Je mehr Sauerstoffzufuhr vorhanden ist, desto schneller geht die Verwesung vonstatten. Auch Wärme beschleunigt den Prozess, während Kälte ihn verlangsamt. Schließlich hat auch der Boden ein Wörtchen mitzureden: Lehmböden bremsen die Verwesung, sandige und saure Böden kurbeln sie an. Grundsätzlich lässt sich feststellen: In einem Erdgrab löst sich das Körpergewebe meist innerhalb von ein bis zwei Jahren auf. Fingernägel, Haare und Sehnen benötigen in etwa doppelt so lange. Und ganz zum Schluss zersetzen sich erst die Knochen.
 

Labiles Herz: Die häufigsten Todesursachen weltweit sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie die koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, Lungen- und Atemwegserkrankungen, neonatale Folgen, Alzheimer und andere Arten der Demenz, Diabetes oder Nierenerkrankungen. Besonders in Entwicklungsländern führen zudem nach wie vor Durchfall-Erkrankungen nicht selten zum Tod. Sie entstehen aufgrund von unhygienisch zubereiteter Nahrung oder zu wenig Flüssigkeitszufuhr oder stehen in Zusammenhang mit anderen Leiden wie Ruhr, Cholera oder Typhus. Zu den meisten unnatürlichen Todesursachen zählen Suizid und Autounfälle.
 

Bis zum letzten Ton: Forscher haben mittels EEG-Messungen herausgefunden, dass Sterbende bis zuletzt akustische Reize wahrnehmen können, auch wenn sie sonst keinerlei Reaktionen mehr zeigen. Oder anders ausgedrückt: Wir verlieren zuerst den Tast-, Geruchs-, Geschmacks- und Sehsinn, können aber bis zuletzt noch Töne hören. Und das bedeutet wiederum, dass die tröstenden Worte, die Angehörige Sterbenden oft noch bis ganz zum Schluss zuflüstern, tatsächlich ankommen.

Dem Herzensmenschen „Danke“ sagen

Auch wenn wir ihn ausklammern wollen – der Tod gehört nun einmal zum Leben dazu. Und er sorgt nicht nur für spannende Fakten, sondern inspiriert auch. Man denke nur an bekannte Songs wie Eric Claptons „Tears in heaven“, Bob Dylans „Knockin‘ on heaven’s door“, „Nur zu Besuch“ von den Toten Hosen oder „Der Weg“ von Herbert Grönemeyer. Auch wir von Mevisto setzen uns tagtäglich mit dem Thema Bestattungsvorsorge auseinander – und dürfen einzigartige Erinnerungsstücke herstellen, die nach dem Tod eines Menschen weiterwirken und -leuchten und Hinterbliebene durchs Leben begleiten. Diese Aufgabe erfüllt uns mit Stolz, Freude und Ehrfurcht.