Trauer um den Partner: Die Geschichte von Claudi und ihrem Saphir aus Haaren
„Früher hieß ich Liebscher“, erzählt Claudia, „aber das hat sich geändert. Jetzt trage ich den Namen Pippinger, den Namen meines Partners Leo.“ Allerdings nicht, weil die beiden geheiratet haben. Denn Leo starb vor 1,5 Jahren ganz plötzlich. Was dann geschah, zeugt von großer Menschlichkeit: Leos Eltern adoptierten „Claudi“. Einerseits, um Leos Namen weiterleben zu lassen, andererseits aber auch, um ihr zu zeigen, dass sie längst Teil der Familie ist. Eine herzergreifende Geschichte, die uns immer noch fasziniert. Zwischen Liebe und Verlust. Zwischen Verbundenheit und Traurigkeit. Und zwischen Hoffnungsfunken und tiefer Trauer um den Partner. Genau darum dreht sich dieser Blogbeitrag. Fangen wir am besten ganz von vorne an.
Der Sport als Vermittler
Claudia Pippinger – bzw. damals noch Libscher – wurde in Dresden geboren und wohnte danach viele Jahre in Berlin. Ihre große Leidenschaft: Wettkampf-Bodybuilding. Und diese Passion war es auch, die dafür sorgte, dass sich Claudis und Leos Wege kreuzten – bei einem Wettkampf.
Sie erinnert sich: „Wir haben uns über unseren gemeinsamen Sport kennengelernt. Ich war Athletin, er für das Tanning, also das perfekte Erscheinungsbild, der Sportler verantwortlich.“ Schon damals war da eine Sympathie und nach fünf Jahren wurden die beiden schließlich ein Paar und gingen fortan gemeinsam durchs Leben.
Von der Athletin zur Bestatterin
Claudia arbeitete viele Jahre lang als Fitness-Trainerin und Studioleiterin, doch durch einen Zufall, wie sie selbst sagt, wurde sie vor ein paar Jahren Bestatterin: „Es war unverhofft und ein bisschen ungewöhnlich mit meinem sportlichen Aussehen, aber ich bin bis heute in dieser Branche geblieben.“
Dieser Schwenk führte sie auch zu Mevisto, denn das Angebot, aus Asche oder Haaren Edelsteine herstellen zu lassen, interessierte sie und ihre trauernden Kunden. Und daraus ist eine bereichernde Kooperation entstanden. Ihr unbedarfter Lebensgefährte Leo war ebenso hellauf begeistert, als er mit Mevisto das erste Mal in Berührung kam. „Damals scherzten wir: Wenn wir einmal alt und tattrig sind, dann lassen wir Edelsteine von uns fertigen, damit wir uns immer haben“, erzählt sie.
Dass dieser Zeitpunkt schneller kommen würde als gedacht, davon ahnten jedoch weder Claudia noch andere Menschen in ihrem Umfeld etwas.
Als Leo für immer ging
Der August 2022 änderte alles: Leo wurde krank. Zunächst war da nur eine große Müdigkeit, schon bald aber wusste Claudia, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Eines Tages rief sie den Notarzt, Leo fiel ins Koma und für Claudia begann ein Wettlauf gegen die Zeit. Die Ärzte kämpften um sein Leben, doch letztendlich war es vergebens.
„Als das Krankenhaus schließlich anrief, wusste ich schon vorher, was mir die Ärzte sagen würden“, erinnert sich Claudia. Ihr Leben fiel wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Der Mann, den sie liebte, war plötzlich weg. Und auch die Träume, die die beiden noch verwirklichen wollten, lagen in Schutt und Asche. „Wir wollten uns selbstständig machen, wir wollten Kinder“, schildert Claudia.
Der funkelnde Saphir aus Haaren
Doch da war sie nun also, in diesem Sommer, der kein Sommer mehr sein wollte. „Es war schwer, einfach so weiterzumachen, aber ich musste“, sagt sie heute. Damals schaltete sie daher in den „Arbeitsmodus“. Wie ferngesteuert hakte sie die vielen Punkte auf der To-do-Liste ab: Abholung, Aufbahrung, Urnenbeisetzung.
Sie wollte, dass alles perfekt wird, Leo sollte eine besondere letzte Ehre erhalten. Daher ließ sie einen Mevisto-Edelstein aus seinen Haaren fertigen. So, wie sie dies immer geplant hatten. Der Saphir aus Haaren funkelt lachsfarben, eine Nuance, die nur selten vorkommt.
Ein Stein, der Mut macht
„Es war eine harte Zeit, aber ich fand Trost darin, dass Leo so weiterhin bei mir ist. Sein Edelstein, der Saphir, ist ein Symbol unserer Liebe, etwas, das ich für immer bei mir tragen werde“, berichtet sie.
Und: Er hilft ihr, stark zu bleiben, auch wenn es schwer ist. Schon zu Lebzeiten hatte sie Leo stets dabei unterstützt, Ängste zu überwinden – und diese Kraft lebt nun in diesem Stein weiter. Nach schwierigen Situationen berührt Claudia den Saphir aus Haaren daher besonders gern und spricht laut aus: „Schatz, ich habe es geschafft – und du warst dabei!“ Im Trauerprozess um einen Partner ist es ihrer Meinung nach wichtig, sich zu erlauben, traurig zu sein. Man dürfe aber auch lachen. Und man sollte niemals die Liebe aus dem Leben verbannen. „Während ich weiter durch das Leben gehe, Schritt für Schritt, trage ich ihn stets bei mir. Gemeinsam sehen wir die Welt.“
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