Hund, Katze & Co. bestatten
Beerdigungsmöglichkeiten für geliebte Tiere
Werden und vergehen, aufblühen und verwelken, ankommen und Abschied nehmen. Das Leben ist ein immerwährender Kreislauf zwischen Auf und Ab sowie Leben und Tod. Vergänglichkeit spielt daher eine große Rolle – auch wenn viele von uns dies nicht wahrhaben wollen. Dabei reicht ein Blick in die Natur, um zu wissen, dass sie ein wichtiger Teil unserer gesamten Reise hier auf Erden ist. Viele von uns müssen im Laufe des Lebens daher nicht nur von Herzensmenschen Abschied nehmen, deren Zeit in dieser Welt zu einem Ende gekommen ist, sondern auch von Haustieren. Vom geliebten Kater, der einen stets schnurrend zu Hause empfangen hat. Oder vom liebgewonnenen Hund, mit dem man durch alle Jahreszeiten spaziert ist. Und das kann genauso schmerzhaft sein.
Schmerz und Trauer zulassen
„Ein Tier ist nicht nur ein Tier, es ist ein Familienmitglied. Oft begreift man erst, was es bedeutet, wenn man selbst ein Seelentier zu Grabe tragen muss. Als mein Hund ‚Einstein‘ über die Regenbogenbrücke gehen musste, habe ich geschrien. Es war ein Schrei voller Schmerz – ich konnte ihn nicht unterdrücken. Bis heute kann ich mich an diese Intensität erinnern, denn dieses Erlebnis wurde ein Teil von mir“, erzählt Mevisto-Eigentümerin Daniela Reiter. Sehr kurzfristig und ungeplant hatte sie sich dazu entscheiden müssen, ihn einschläfern zu lassen – und haderte kurz mit diesem Entschluss. Laut Obduktion wäre es ohnehin aussichtslos gewesen. „Einschläfern lassen oder nicht – es ist oft schwer, in solchen Situationen richtig zu handeln. Auch wenn es hart klingt: Ich glaube nicht, dass solche Gedanken im Nachhinein förderlich sind, denn die Vergangenheit kann man nicht verändern. Es ist daher zwecklos, sich von Schuldgefühlen quälen zu lassen – besser ist es, man konzentriert sich auf die schönen gemeinsamen Erlebnisse und lässt den Abschiedsschmerz zu“, sagt sie.
Ausgezeichnete Tierkrematorien
Nach dem Tod eines Tieres müssen in jedem Fall einige Dinge beachtet werden – es gibt Richtlinien zur „Entsorgung“ von Tieren. „Allein der Begriff ‚Entsorgung‘ löst bei mir jedoch Unbehagen aus. ‚Bestatten‘ ist meiner Meinung nach das einzige würdevolle Wort. Mein Hund Einstein wurde kremiert – in Österreich und Deutschland haben sich in den letzten Jahren viele ausgezeichnete Tierkrematorien etabliert“, berichtet Daniela Reiter. Doch welche Möglichkeiten gibt es nun, um Katze, Hund und andere Tiere zu bestatten? Und wie kann so ein Abschied aussehen? Wir klären die Rechtslage und haben Ideen für Bestattungsrituale gesammelt.
Katze, Hund & andere geliebte Haustiere bestatten: Rechtliches
Je nach Land und Bundesland gibt es andere Gesetze, die mitunter recht unterschiedlich ausfallen können – vor allem in puncto Gewichtsgrenzen oder Grabstelle. Daher ist es essentiell, sich vorab gut zu informieren. Im Zweifelsfall geben Gemeinden, Tierbestatter oder Veterinärämter Auskunft. Nachstehend haben wir die wichtigsten Bestimmungen für Österreich, Deutschland und die Schweiz zusammengefasst:
Österreich
In Österreich sind tote Tiere grundsätzlich entsorgungspflichtig. Der Grund hierfür ist, dass damit möglichen Seuchen und Krankheiten entgegengewirkt werden soll. Der Haustierbesitzer ist verpflichtet, verstorbene Tiere an eine zugelassene Einrichtung zu übergeben. Das sind in erster Linie Sammelstellen in den Gemeinden. In Wien holt die Tierkörperverwertung das verstorbene Tier sogar direkt ab.
Für viele Menschen ist es unvorstellbar, den geliebten Weggefährten einfach auf diese Art und Weise zu „entsorgen“, daher gibt es darüber hinaus die Möglichkeit, Hund, Katze & Co. auf einem Tierfriedhof zu bestatten. Für freistehende Individualgräber muss dabei mit mindestens 150 Euro gerechnet werden – hinzu kommen Kosten für Grabmiete und -pflege. Aktuell entstehen auch immer mehr Mensch-Tier-Friedhöfe, die eine gemeinsame Urnenbestattung ermöglichen.
Oder aber man lässt das Tier in einem Tierkrematorium einäschern, um so eine Urne mit nach Hause nehmen zu können. Je nach Größe des Tieres kann eine solche Feuerbestattung zwischen 70 und 400 Euro kosten. Auch Pferde können eingeäschert werden – hier ist der Preis dementsprechend höher und hängt vom Gewicht des Tieres ab. Und auch die Einäscherung selbst nimmt bei Pferd, Pony, Esel oder Alpaka mehr Stunden in Anspruch. Auch hierbei lässt sich die Asche später in einer Urne aufbewahren.
Erlaubt ist darüber hinaus, Haustiere auf dem eigenen Grund zu begraben. Hierzu zählen insbesondere Hunde, Katzen und Kleintiere. Die wichtigsten Voraussetzungen hierfür sind: Das Tier darf nicht zu landwirtschaftlichen Zwecken gehalten worden sein oder seuchenverdächtig sein, es darf nicht vom Tierarzt eingeschläfert worden sein und die Grabstelle sollte sich mindestens zwei Meter vom Nachbarsgarten entfernt befinden und ausreichend tief sein.
Deutschland
In Deutschland gelten ähnliche Bestimmungen und finanzielle Richtwerte. Dort wurden ebenso Anlagen zur Tierkörperbeseitigung geschaffen und es gibt die Möglichkeit, das Tier auf einem eigenen Friedhof zu bestatten oder einäschern zu lassen.
Schweiz
Ebenso dürfen Tiere am eigenen Grundstück vergraben werden – vorausgesetzt, alle Vorgaben werden eingehalten. Hierzu zählen allen voran: Das Tier muss mindestens 50 Zentimeter tief begraben werden und darf unter keiner meldepflichtigen Krankheit gelitten haben. Ebenso darf das Grundstück nicht in einem Wasserschutzgebiet oder in der Nähe öffentlicher Wege liegen.
In der Schweiz können ebenso Tierfriedhöfe oder -krematorien für eine Bestattung herangezogen werden. In puncto Kosten ist für ein Grab mit mindestens 500 Franken für drei Jahre zu rechnen. Genauso viel kostet in etwa die Einäscherung samt Urne. Tiere, die nicht mehr als 10 Kilogramm gewogen haben, können im Garten beerdigt werden, sofern die Erdschicht über dem Tier mindestens 120 Zentimeter dick ist und das Grab mindestens zwei Meter über dem Grundwasserspiegel und fern von Wasserquellen liegt. Auch Grundwasser-Schutzzonen und -areale sind tabu und die Tierleiche darf nicht in Plastik eingewickelt sein.
Haustier im Garten bestatten: Schritt für Schritt
Entscheiden Sie sich für eine Bestattung im Garten, so sollten Sie folgendes berücksichtigen:
- Man darf nur verrottbare, nachhaltige Materialien ohne Kunststoff verwenden. Das Tier kann zum Beispiel in ein Baumwolltuch gewickelt werden und in einem Holzsarg oder einer Kartonbox beerdigt werden.
- Es muss ein ausreichend tiefes Erdloch ausgehoben werden – je nach Gesetzeslage sind unterschiedliche Mindestmaße zu beachten. Dann sollte der Boden mit etwas Kalk bestreut werden. Dieser kann schlechte Gerüche binden und beschleunigt den Verwesungsprozess.
- Es empfiehlt sich, einen kleinen Hügel zu errichten, denn durch Regen und Kompression wird die Erde später noch etwas absacken.
- Bedeckt werden kann das Grab mit Steinen, um es kompakter zu machen und zu verhindern, dass andere Tiere es freilegen. Als Schmuck bieten sich Gesteck, Blumen oder ein Kreuz an.
Abschied vom geliebten Tier: Ideen für die Trauerfeier
Wer Hund, Katze und anderen Tieren auf einem Tierfriedhof die letzte Ruhe erweist, hat künftig einen Ort, um sich dort an das geliebte Haustier zu erinnern. Ähnlich verhält es sich mit einer Grabstätte am eigenen Grundstück. Und wer es einäschern lässt, kann die Urne mit nach Hause nehmen und an einem speziellen Platz aufstellen. Aber auch das Drumherum ist für viele Menschen wichtig. Das heißt: das Abschied-Nehmen. Und hierfür möchten wir abschließend noch ein paar Ideen präsentieren:
Abschiedszeremonie: Stirbt ein Mensch, versammeln wir uns, um uns gemeinsam an sein Leben zu erinnern und dann „loszulassen“. Doch warum sollte dies nur Menschen vorbehalten sein? Auch Abschiedszeremonien für Haustiere können organisiert werden. Hierfür werden Menschen, die das Tier genauso ins Herz geschlossen haben, an einem Ort versammelt. Mit Kerzen, stimmungsvoller Musik und einem guten Essen lässt es sich zusammen in Erinnerungen schwelgen. Vielleicht hat jemand sogar eine Geschichte oder ein Lied über das Haustier verfasst oder es wird gemeinsam in alten Fotos gestöbert.
Abschiedsbrief: Für manche Menschen ist es leichter, sich schreibend von traurigen oder negativen Gedanken zu befreien – daher kann es sinnvoll sein, einen Abschiedsbrief an das geliebte Tier zu verfassen. Welche gemeinsamen Aktivitäten wurden unternommen und bleiben für immer im Gedächtnis oder wofür möchte man sich beim Haustier bedanken?
Grabbeilagen: In vielen Kulturen sind Grabbeilagen essentiell, um dem Tier etwas für seine letzte Reise mitzugeben. Zum Beispiel eine Kuscheldecke, Leckerlis, ein Foto, einen Hundeknochen oder Blumen.
Spaziergang: Wer sich von einem geliebten Hund verabschiedet, kann den liebsten Spaziergang am Tag der Beerdigung in Angriff nehmen und so Schritt für Schritt Abschied nehmen.
Gleichgesinnte: Helfen kann in der akuten Trauer der Austausch mit Gleichgesinnten. Andere Hundebesitzer verstehen die Gefühle oft besser als Menschen, die keinen Vierbeiner an ihrer Seite haben.
Erinnerungsstück: Wer das Haustier auch nach dem Tod nah bei sich tragen möchte, kann sich ein besonderes Erinnerungsstück anfertigen lassen. Wir von Mevisto stellen hochwertige und einzigartige Schmuckstücke aus der Asche oder den Haaren geliebter Haustiere her, die den Trauerprozess erleichtern und ein bleibendes Andenken schaffen.
Gutes tun: Es kann guttun, sich in der Zeit des Trauerns ehrenamtlich zu engagieren und anderen Tieren zu helfen. Ein Spaziergang mit der Fellnase des Nachbarn bietet sich an oder man verschenkt das übriggebliebene Futter an andere Haustierbesitzer oder spendet Geld an Tierorganisationen.