Farbenlehre:

Was bedeuten Farben und welche Wirkung haben sie?

„Nicht das Gelbe vom Ei sein“, „Auf keinen grünen Zweig kommen“ oder „Etwas durch die rosarote Brille sehen“. Redewendungen und Sprichwörter mit Farben gibt es viele. Farben haben es also längst in unsere Sprache geschafft und sind in unserem Alltag omnipräsent. Wer sich etwa zu Hause einen Raum zum Relaxen einrichten möchte, der täte gut daran, die Wände in einer beruhigenden Farbe zu streichen. Und wer hingegen mehr Motivation gebrauchen könnte, sollte das nächste Mal vielleicht ein gelbes anstatt eines schwarzen Kleides anziehen. Das sind nur zwei Beispiele für die bewiesene Wirkung von Farben auf uns Menschen.

Aber das ist längst nicht alles: Farben können nicht nur unseren Gemütszustand beeinflussen, sondern stehen auch für gewisse Gefühle, Werte oder Tugenden – und diese können von Kultur zu Kultur variieren. Während beispielsweise in vielen europäischen Ländern Schwarz die Trauerfarbe Nummer eins ist, so hüllen sich Asiaten bei Beerdigungen lieber in weiße Roben. Und während in unseren Breiten nach wie vor die meisten ein weißes Brautkleid favorisieren, dominiert in Indien dabei die Grundfarbe Rot. Mehr über die Wirkung und Bedeutung der wichtigsten Farben haben wir für Sie in diesem Blogbeitrag zusammengefasst.

Unser „farbiges Vokabular“

Die Frage, die sich zunächst stellt, ist: Warum haben Farben eigentlich eine spezielle Wirkung auf uns Menschen? Dies hängt mit den spezifischen Eigenschaften einer jeden Farbe zusammen – allen voran mit Wellenlänge und Energie. Denn die Wellenlänge bestimmt den Farbeindruck. So empfinden wir Wellen mit einer Länge von rund 400 bis 500 Nanometer (nm) als Blau, solche, die zwischen 500 und 600 nm liegen, als Grün, und solche, die zwischen 600 und 700 nm angesiedelt sind, als Rot. Und die einzelnen Farben wirken sich nicht nur auf vegetative Körperfunktionen wie Stoffwechsel, Blutdruck, Atmung oder Muskeltonus aus, sondern können auch Gefühle beeinflussen.

Daneben nutzen wir Farben als rasche Orientierungshilfe im Leben, sie warnen oder beruhigen uns, ziehen uns an oder stoßen uns ab. Wissenschaftler nennen dies „farbiges Vokabular“ – ein Schema, das wir über Jahrtausende geprägt haben und das auch uns prägt. Und dabei verarbeitet unser Gehirn 99 Prozent all dieser Farbinformationen unbewusst.

Die wichtigsten Farben im Überblick

Wir nehmen Farben also sowohl bewusst als auch unbewusst wahr. Und welche Wirkung nun konkrete Farben haben können bzw. für welche Werte sie stehen, veranschaulicht folgende Liste:

 

  • Weiß: Reinheit, Unschuld, Wahrheit, Vollkommenheit, aber auch Klarheit, Leichtigkeit, Sorglosigkeit und Weite – all das repräsentiert die Farbe Weiß. Denn verdrängt die Sonne am frühen Morgen die Dunkelheit, so lösen sich auch Ängste, Unsicherheiten oder Sorgen auf. Kein Wunder also, dass sich das Wort „Weiß“ in vielen Sprachen auf Begriffe wie Licht, Helligkeit oder Glanz zurückführen lässt. Zudem gilt Weiß als Farbe des Friedens.
     
  • Gelb: Gelb, die Farbe der Sonne, kann unser Selbstvertrauen stärken, unser Gemüt erheitern und strahlt Wärme aus. Gleichzeitig nährt der Farbton aber auch die Risikofreude und spornt zu spontanen Handlungen an. Das belegen Studien aus der Experimentalpsychologie. Sie veranschaulichen etwa, dass Gelb nicht nur wohlige Gefühle hervorruft, sowie aktivierend und anregend wirkt, sondern sogar Ängste hemmen kann.
     
  • Orange: Orange wirkt auf uns Menschen fröhlich, belebend sowie stimmungsaufhellend und wird oft mit positiven Eigenschaften wie Neugier, Selbstvertrauen oder Geselligkeit in Verbindung gebracht. Wer sich also mit orangefarbenen Nuancen umgibt, kann die eigene Motivation und Lebensfreude steigern. Dies hängt auch mit der Ausschüttung des Belohnungshormons Dopamin zusammen, welche die Farbe Orange nachweislich ankurbelt.
     
  • Rot: Rot kann zu Recht als zweischneidiges Schwert bzw. vielschichtige Farbe bezeichnet werden. Denn zum einen steht sie für Kraft, Lebensfreude und Dynamik, genauso wie für Liebe und Leidenschaft und wird als warm empfunden. Zum anderen signalisiert sie allerdings auch Gefahr – gerade in westlichen Ländern – und kann Aggression fördern. Kommen wir mit einem roten Detail in Berührung, so sind wir daher sofort aufmerksamer.
     
  • Rosa: In der Farbe Rosa vereinen sich das Reine und Unschuldige der Farbe Weiß mit dem Vitalen und Lebensbejahenden der Farbe Rot. Daher wirkt Rosa zwar zart und verletzlich, steht aber auch für Frische, Zuneigung, Schönheit und Glück. Zum Ausdruck kommt dies etwa beim japanischen Kirschblütenfest im Frühjahr. Dabei erfreuen sich Menschen an der rosafarbenen Pracht, die zwar nur von kurzer Dauer ist, aber auch eine positive Veränderung einläutet. Für diese Vergänglichkeit der Schönheit gibt es sogar einen japanischen Ausdruck: „mono no aware“.
     
  • Violett: Violett steckt voller Gegensätze bzw. Widersprüche. Denn die Nuance vereint Wärme und Kälte und steht auch oft für Nähe und Ferne zugleich. Deshalb umweht Violett eine rätselhafte Aura, wodurch die Farbe nicht selten der Magie und Liturgie zugeschrieben wird. Daneben steht sie aber auch für Vitalität, Sinnlichkeit und Lebenslust. Sie kann daher – je nach Nuance – sowohl konzentrationsfördernd als auch beruhigend wirken.
     
  • Blau: Blau zählt zu den beliebtesten Farben und wirkt nicht nur beruhigend, sondern kann uns auch zufriedener machen. Die Folge: Wir gelangen in einen harmonisch-entspannten Zustand, der gleichzeitig anregend ist. Daher können blaue Umgebungen die Kreativität ankurbeln sowie die Leistungsfähigkeit steigern. Ebenso assoziieren wir mit Blau alles Tiefe und Weite, genauso wie positive Eigenschaften wie Wahrheit, Beständigkeit oder Seriosität.
     
  • Grün: Wachstum und Entfaltung – das sind zwei der wichtigsten Werte, wofür die Farbe Grün steht. Und zwar ganz egal, ob es sich dabei um die Pflanzenwelt, uns Menschen oder eine Idee handelt, die prächtig gedeiht. Grün wirkt somit motivierend, lebensbejahend und inspirierend, steht für Hoffnung, Natürlichkeit, Harmonie und Neuanfang und kann Glücksgefühle hervorrufen.
     
  • Braun: Neben Grün dominiert Braun unsere Natur – und kommt dabei in vielen verschiedenen Nuancen zum Vorschein. Vor allem die Erde, der Boden, auf dem wir stehen und ohne dem alles nichts wäre, ist braun. Daher steht die Farbe insbesondere für Standfestigkeit und wird mit Sicherheit, Stabilität, Geborgenheit, Verlässlichkeit oder Behaglichkeit assoziiert. Braun ist aber auch die Farbe der Askese und Unterordnung.
     
  • Gold: Ehrfurcht, Demut, aber auch Glück – all das empfinden wir, wenn das goldene Herbstlicht ganze Landstriche mit einem einzigartigen Schimmer überzieht und zum Leuchten bringt. Aber auch vergoldete Gegenstände und Artefakte strahlen Erhabenheit und Würde aus. Die Farbe Gold schenkt daher irdischen Dingen einen edlen, fast göttlichen und vollkommenen Zauber.
     
  • Grau: Ähnlich wie die Farbe Violett, vereint auch Grau zwei Gegensätze in sich: Helligkeit und Dunkelheit. So ist sie die Symbolfarbe der Dämmerung – dann, wenn sich das Tageslicht mit der nächtlichen Dunkelheit vermischt. Wir Menschen empfinden sie daher als beruhigend, harmonisierend und ausgleichend.
     
  • Schwarz: Während Weiß oft als Symbol des Guten, Wahren und Hellen gilt, steht Schwarz – insbesondere in westlichen Breiten – hingegen für das Böse, Dunkle, für Schmerz und Trauer. Für viele Menschen wäre eine lichtlose Welt fatal – und daher lösen dunkle Umgebungen nicht selten Angst oder Unsicherheit aus. Ebenso strahlt die Farbe Schwarz eine gewisse Distanz und Unnahbarkeit aus, kann aber auch festlich und elegant wirken.

Die Farbwelt von Mevisto

Auch bei Mevisto spielen Farben eine bedeutende Rolle. Denn die funkelnden Edelsteine, die wir aus 10 g Haar oder 50 bis 100 g Asche herstellen, sind wahre Unikate. Zunächst stehen dabei verschiedene Farben zur Verfügung – von farblos, Champagner, Pfirsich, Orange und Braun bis hin zu Rosa, Rot, Violett und Blau.

Wie hell oder dunkel ein Rubin oder Saphir letztendlich wird, können wir allerdings nicht beeinflussen. Wir sagen in diesem Zusammenhang gerne: „Die Nuance suchen sich der jeweilige Mensch oder das jeweilige Tier aus.“ Denn dessen einzigartige Elemente – der Charakter, wenn man so will –, geben hierbei letztendlich sprichwörtlich den Ton an. Das Ergebnis ist ein wahres Unikat für die Ewigkeit.