Von der Steinzeit zur Neuzeit

Die Geschichte des Schmucks

Eine Perlenkette zum Kleinen Schwarzen, Creolen zum Sommerkleid, der Ehering, der die Liebe besiegelt oder das Freundschafts-Armkettchen, das nicht nur am eigenen Handgelenk, sondern auch an jenem der besten Freundin baumelt – Schmuck spielt im Leben der meisten Menschen eine wichtige Rolle. Er signalisiert wahlweise Verbundenheit, steht für zurückhaltende Eleganz oder bewusste Opulenz, wird vererbt oder verschenkt und begleitet die Träger durch Höhen und Tiefen des Lebens. Bei all jenen, die sich für eines unserer einzigartigen Schmuckstücke von Mevisto entscheiden, kommt sogar noch eine weitere Komponente hinzu: Unsere Unikate erinnern an verstorbene Herzensmenschen. Denn: Aus lediglich 10 Gramm Haar oder 50-100 Gramm Asche kreieren wir einen personalisierten Edelstein. Ob als Ring, Anhänger oder in seiner pursten Form, als geschliffener Stein – damit tragen Sie Ihre Liebsten immer nah bei sich. Aber woher kommt eigentlich unsere Vorliebe für Schmuck? Und seit wann schmücken wir uns mit allerlei Schönem und Kostbarem? Unter dem Motto „Die Geschichte des Schmucks“ präsentieren wir Ihnen die wichtigsten Meilensteine von der Steinzeit zur Neuzeit.

 

Das Wort „Schmuck“ und sein Ursprung

Tauchen wir zunächst in die Etymologie, also die Herkunft des Wortes, ein. Das Wort „Schmuck“ hat denselben Ursprung wie der Begriff „Geschmeide“, der in der heutigen Alltagssprache nur noch selten anzutreffen ist, wohl aber in gehobenen Settings verwendet wird. „Geschmeide“, als Bezeichnung für „kostbaren Schmuck“, geht wiederum auf das mittelhochdeutsche „gesmîdec“ zurück, was so viel wie „leicht zu bearbeiten“, „gestaltbar“ oder „geschmeidig“ bedeutet, genauso wie auf das althochdeutsche „smîda“ für „Metall“. Sowohl Metall als wichtiges Material, als auch die Tätigkeit des Gestaltens und Schmiedens, sind in diesem Wort also bereits seit Jahrhunderten enthalten. Schmuck hatte und hat aber nicht nur ästhetische Funktionen, sondern stand und steht auch immer wieder in Verbindung mit einem praktischen oder sozialen Gebrauch. So werden sowohl Gebrauchsgegenstände oft verziert, als auch Schmuckstücke im Alltag verwendet. Und Schmuck diente auch oft als materielle Notreserve und Zahlungsmittel. Aber fangen wir von vorne an.

Steinzeit: Von Muscheln und Tierzähnen

Seit eh und je verspüren wir den Drang uns zu schmücken. Sei es, um Reichtum zu signalisieren, Macht zu symbolisieren oder einfach nur, weil uns diese Kostbarkeiten gefallen. Wann genau Menschen erstmals Schmuck verwendeten, ist historisch umstritten. Aktuelle Studien geben jedoch Hinweise darauf, dass sich Menschen bereits vor 100.000 Jahren mit Muscheln schmückten. Davor dekorierten sie ihre Körper mit Bemalungen, wobei diese zum Beispiel den gesellschaftlichen Status signalisierten. Deswegen trugen zu Beginn auch nur Medizinmänner oder Häuptlinge Schmuck. In der Altsteinzeit waren es vordergründig Ketten mit Steinen, Schneckengehäusen, Muscheln, Fischwirbeln aber auch Perlen oder Bernstein, die die Menschen herstellten. Zudem schmückten sie sich laut Höhlenmalereien mit den Zähnen besiegter Gegner oder besaßen Gürtel aus Tierzähnen. Auch Ringe an Ohren und Händen konnten Forscher für diese Zeit bereits nachweisen. In jedem Fall breitete sich Schmuck unabhängig voneinander in verschiedenen Erdteilen aus und sagte lange Zeit viel über den jeweiligen Träger aus. Damit grenzten sich religiöse, territoriale oder soziale Gruppen optisch voneinander ab und man wusste so innerhalb kürzester Zeit, mit wem man es zu tun hatte. Schmuck diente also nicht nur dazu, die eigene Attraktivität zu unterstreichen, sondern auch den Status innerhalb einer Gemeinschaft zu untermauern. Ebenso griffen Menschen auf Talismane zurück, um etwa zu mehr Fruchtbarkeit zu gelangen oder Glück in der Jagd zu haben.

 

Antike: Die ersten Schmuckdesigner

Vor etwa 5000 Jahren nahm die Geschichte des Schmucks dann richtig Fahrt auf, denn in der Bronzezeit begann die bewusste Schmuckherstellung. Beeindruckende Zeugnisse antiker Goldschmiedearbeiten hinterließen vor allem die Ägypter, aber auch die Kelten, Germanen sowie Andenvölker. Gold gehörte dabei zu den teuersten, wertvollsten, aber auch beliebtesten Materialien. Darüber hinaus rückten Bronze und Silber in den Fokus. Besonders die Ägypter hatten nicht nur bereits ein besonderes Gespür für Ästhetik, sondern verknüpften auch erstmals einzelne Komponenten wie Gold und Silber, aber auch Edelsteine miteinander. So entstanden feingliedrige Armreifen, prächtige Amulette, Kleidungsspangen und Halskragen mit Ornamenten und Spiralen sowie jede Menge andere Schmuckstücke von hohem Wert. Schmuck wurde jedoch im alten Ägypten nicht nur zur Zierde verwendet, sondern auch als Grabbeigabe. Darauf deuten nicht zuletzt die Gräber von Pharaonen und ihren Bediensteten hin. Bei den Kelten standen wiederum Spangen, Fibeln, Gürtelschnallen, Halsreifen, Armspangen, Ringe und – nach der Entdeckung des Glases – auch Glasperlen hoch im Kurs. Ähnlich vielfältig ging es bei den Germanen zu. Ihnen wird insbesondere eine Vorliebe für bunte Glasperlen nachgesagt. Die Wikinger schmückten sich indes oft mit einem Thorhammer – das wohl bekannteste Motiv dieses nordischen Volkes.

 

Mittelalter: Galante Zurückhaltung

Auch im Mittelalter verzichteten viele Menschen weder auf unterschiedliche Accessoires noch auf Kostbarkeiten – ganz generell wurde Schmuck im Früh- und Hochmittelalter jedoch weniger Bedeutung beigemessen als in anderen Epochen. Damen in höfischen Kreisen oder aus niedrigeren Gesellschaftsschichten trugen daher eher einfach verarbeitete Schmuckstücke, arabische und byzantinische Einflüsse wurden hingegen eher bei den Schätzen besser situierter Leute festgestellt. Insbesondere die mit Schmuck verbundene Symbolik gewann während dieser Zeit an Bedeutung. So wurden Broschen damals etwa gerne zur Verlobung geschenkt. Zugleich wurde Schmuck zum populären Tauschmittel, das als Geldersatz diente.

 

Barock und Renaissance: Floral und üppig

Florale Muster, prunkvolle Ausführungen und üppige Arrangements – das alles trifft auf die Kostbarkeiten des barocken Zeitalters zu. Manche bezeichnen diese Zeitspanne in Sachen Schmuck daher gar als verschwenderisch. In jedem Fall feierte der Schmuck, ausgehend von der Renaissance, in dieser Epoche ein fulminantes Comeback und wurde zum Kunstwerk. Kein Wunder, besann man sich damals ja auf die Antike und mythologische Themen zurück. Als Vorbild für prächtige Schmuckkreationen diente dabei oft Frankreich unter der Herrschaft des Sonnenkönigs. Insbesondere der Diamant wurde in der höfischen Gesellschaft immer beliebter – auch dank neuer Schleiftechniken. Aber auch Silber setzte sich neben Gold immer mehr durch. 

 

Viktorianische Zeit: Schmuck für alle Gesellschaftsschichten

Einen markanten Wendepunkt erlebte die Geschichte des Schmucks im Viktorianischen Zeitalter: Konnten sich bis dato nur gut situierte Bürger Schmuck aus Edelsteinen und Co. leisten, so führten neue Techniken zur Schmuckherstellung schließlich dazu, dass Edelsteine auch synthetisch gefertigt werden konnten. Damit konnten sich auch immer mehr Menschen niedrigerer Gesellschaftsschichten edle Schmuckstücke leisten, wodurch die Schmuckproduktion ganz allgemein rasant anstieg. Vor allem Gold stand weiter hoch im Kurs und insbesondere der Haarschmuck gewann in Form von Diademen und anderen Accessoires immer mehr an Bedeutung. Die Viktorianische Zeit ist aber nicht nur geprägt von vielen Neuerungen, der Industrialisierung und dem Fortschritt, sondern es handelte sich dabei zugleich um eine konservative Epoche, die an vielen Traditionen festhielt. In diese Zeit fällt auch das Galvanisierungsverfahren. Damit wurde es möglich, Schmuck zu plattieren. Die Folge: Auch diejenigen, für die massives Gold nicht leistbar war, konnten ihr Outfit nun mit goldenem Schmuck komplettieren.

Neuzeit: Ein Must-have, um die Persönlichkeit zu unterstreichen

Weltkriege, politische Strömungen, aber auch bahnbrechende Erfindungen und neue künstlerische Tendenzen prägten die jüngste Vergangenheit. Schmuck wurde für viele immer mehr zum Must-have und zu einer beliebten Möglichkeit, um die eigene Individualität zum Ausdruck zu bringen und die Persönlichkeit zu unterstreichen. Daneben zählt vielerlei Schmuck auch nach wie vor zum Luxusgegenstand oder wird als Wertanlage gesehen. In jedem Fall ist Schmuck heutzutage so vielfältig wie nie, sodass sich für jedes Budget und jeden Geschmack etwas Passendes finden lässt. Auch unsere Mevisto-Rubine und -Saphire können dank unterschiedlicher Schliffe und Fassungen ganz an die eigenen Wünsche angepasst werden.